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Die Pandemie hat die Welt in eine Krise gestürzt, vor allem das Gesundheitswesen.
„Das Unbekannte war beängstigend, aber die Dringlichkeit der Pandemie hat es Mitarbeitern im Gesundheitswesen überall auf der Welt unmöglich gemacht, sich mit dieser Angst und Ungewissheit lange aufzuhalten“, so Rachel Bresilla, die 2020 Krankenschwester am Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston war. „Unsere Patienten haben uns gebraucht, ihre Familien haben uns vertraut. Wir mussten handeln, uns anpassen und helfen, so viele dieser kostbaren Leben wie möglich zu retten.“
Dieses große pflegerische Engagement fand überall in den Köpfen und Herzen der Arbeitskräfte im Gesundheitswesen Nachhall, als die Pandemie die Welt erfasste.
Damals waren alle in der Gesundheitsbranche (von Ärzten über Verwaltungsangestellte bis hin zu Betriebsmanagern) plötzlich aufgerufen, die Abläufe im Gesundheitswesen völlig neu zu gestalten, damit die Krankenhäuser und das Personal handeln, sich anpassen und Leben retten konnten. Unter den zahlreichen neu entwickelten Lösungen war intelligente Automatisierung eine der Möglichkeiten, die lebenswichtige Arbeit des klinischen Personals beim britischen National Health Service (NHS) zu unterstützen. Die Lösung wurde in Form Tausender von Automatisierungslösungen umgesetzt, die Dutzenden von Abteilungen in mehr als 40 NHS-Organisationen zugutekamen.
Ein gemeinsames „Tech for Good“-Projekt von Automation Anywhere und dem britischen National Health Service soll nun zeigen, dass Gesundheitssysteme und Behörden auf der ganzen Welt (auch in weniger wohlhabenden Ländern) den Sprung ins 21. Jahrhundert mit intelligenter Automatisierung von mehreren Jahren auf wenige Tage verkürzen können.
Da wir an der Schwelle zu einem großen Innovationssprung standen, veröffentlichte das Social Impact Office von Automation Anywhere gemeinsam mit dem NHS Trust Automation Accelerator Programme (dem NHS-Drehkreuz für Informationen und Know-how rund um Automatisierung) des Northampton General Hospital (NGH) eine Whitepaper-Reihe, um der Welt die Automatisierung beim NHS zu verdeutlichen.
Darin geht es um die Lehren, Erfolge, Misserfolge und menschlichen Geschichten, die in dieser Zeit der Krise entstanden sind – und die enormen Ausmaße dieses Innovationssprungs werden verdeutlicht. Schätzungen des NHS zufolge ließen sich außerhalb des klinischen Bereichs bis 2025 fast 580.000 Arbeitsstunden pro Jahr einsparen. Beim derzeitigen Automatisierungstempo würde das 66 Jahre dauern.
Der NHS gilt seit langem als Vorbild, auf dessen Erfahrungen und Praktiken andere Gesundheitssysteme und öffentliche Sektoren auf der ganzen Welt aufbauen. Er ist die größte zivile Behörde der Welt. Der NHS versorgt die gesamte Bevölkerung des Vereinigten Königreichs von über 67 Millionen Menschen. Er ist mit über 1,7 Millionen Mitarbeitern der zehntgrößte Arbeitgeber der Welt und behandelt alle 24 Stunden 1 Million Patienten.
Da der NHS mit öffentlichen Mitteln finanziert wird und strengen Vorschriften unterliegt, muss er alle vorgeschlagenen Automatisierungsmaßnahmen einer eingehenden Evaluierung unterziehen. In den Whitepapers werden einige der 3.000 derzeitigen NHS-Automatisierungen untersucht, die sich bereits in umfassenden Tests und Probeläufen bewährt haben.
Unser erstes Whitepaper „RPA, A Force for Good in Healthcare“ wurde 2021 veröffentlicht. Es beschreibt, wie die Arbeitsabläufe der NHS-Mitarbeiter während der Covid-19-Pandemie durch Automatisierungen optimiert wurden. Das zweite und jüngste Whitepaper „Delivering Human Value: The Economics of Healthcare Automation in Large-Scale Health Systems zeigt die verschiedenen Arten von Mehrwert, die ein solches Programm generiert, und wie er gemessen werden kann.
Dieser Mehrwert wurde schon mit dem ersten Automatisierungsprojekt generiert.
Zu Beginn der Pandemie hatte die Abteilung für neue Technologien des NHS die strategische und inspirierende Idee, die Sauerstoffüberwachung bei COVID-Patienten im NHS Trust des NGH zu automatisieren, um die Arbeitsbelastung bei der Patientenversorgung zu verringern. Automation Anywhere schloss sich 2020 in der Pandemiezeit mit dem NHS zusammen und entwickelte und implementierte einen intelligenten Automatisierungsbot, den „Oxygen Bot“, der die lebenswichtige Sauerstoffversorgung von COVID-Patienten in weniger als 24 Stunden überwachte. Der Oxygen Bot wurde zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel für das überlastete medizinische Personal des NHS, das Tausende von Arbeitsstunden für anspruchsvollere Aufgaben aufwenden und Hunderten von Patienten das Leben retten konnte.
Der Oxygen Bot löste beim NHS einen Innovationsschub aus, der Mut für weitere Automatisierungsschritte machte, sodass letztlich 2021 und 2022 mit zusätzlichen Automatisierungen in Dutzenden von Geschäftsbereichen und Abteilungen des NHS noch mehr Effizienzsteigerungen erzielt wurden. In einem ersten Schritt hat das NGH das „Automation Accelerator Programme“ („Programm zur Beschleunigung der Automatisierung") ins Leben gerufen.
Unter einem Innovationsschub verstehen wir wirklich dramatische Effizienzsteigerungen und eine wesentliche Beschleunigung der Patientenabläufe bei den vom NGH-Team für Automatisierungsbeschleunigung ermittelten Automatisierungen. Nehmen wir als Beispiel die elektronische Patientenüberweisung: Schätzungen zufolge wurden damit NHS-übergreifend mehr als 1.400 Vollzeitäquivalente (über 2 Millionen Arbeitsstunden) eingespart. Dies hat zum Beispiel enorme Auswirkungen für Krebspatienten, bei denen die Einhaltung einer zweiwöchigen Frist für die Überweisung zur schnellen Diagnose und Behandlung entscheidend ist.
Nach dem Oxygen Bot kamen in Hunderten von Wellen Ideen für weitere NHS-Automatisierungen. Allein 2021 half das Automation Accelerator Programme mehr als 35 NHS-Organisationen bei der Ermittlung von über 500 potenziellen Automatisierungsmöglichkeiten oder -ideen, die einen großen potenziellen Mehrwert für den gesamten NHS schaffen. Etwa 25 Prozent wurden auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Das Programm prognostiziert inzwischen, dass 80 % der NHS-Organisationen bis zum Ende dieses Jahres mit Automatisierungen arbeiten werden und mehr als die Hälfte mehrere Automatisierungen einsetzen wird. Das Ergebnis? Fast 1 Million Stunden (die Arbeitszeit von mehr als 530 NHS-Beschäftigten) werden in der Organisation pro Jahr für andere Aufgaben frei.
Woher weiß der NHS, welche der mehr als 500 Automatisierungsideen den größten Nutzen bringen? Welche Faktoren berücksichtigt er bei der Analyse der vorgeschlagenen Maßnahmen? In dieser aktuellen Phase unserer Partnerschaft zeigt unser zweites gemeinsames Whitepaper, wie Automatisierung hervorragenden ROI generiert und allen, die mit ihr arbeiten oder sich auf sie verlassen, einen Mehrwert bietet.
In dem Whitepaper heißt es: „Wirtschaftliche Analysen haben einen wichtigen Beitrag geleistet, um bei der betriebswirtschaftlichen Beurteilung solcher Veränderungen neben den rein finanziellen Verbesserungen auch den menschlichen Mehrwert von RPA zu berücksichtigen.“
Da der Schwerpunkt der intelligenten Automatisierung auf der Verbesserung von Arbeitsabläufen liegt, beleuchtet dieser zweite Beitrag die Vorgehensweisen des Personalmanagements (Human Resource Management, HRM) in großen Gesundheitssystemen bei der Einstellung, dem Einsatz und der Verwaltung von Mitarbeitern. In diesem Bereich kommt es entscheidend darauf an, Mitarbeiter durch die Automatisierung sich wiederholender manueller Abläufe schneller, fehlerfreier und produktiver zu machen.
Im Whitepaper wird darauf hingewiesen, wie wichtig Fachexperten sind, weil sie Vorteile für das Personal berücksichtigen, die sonst vielleicht unbemerkt bleiben würden. Außerdem werden nützliche Anhaltspunkte genannt, die bei der Messung des Mehrwerts von Gesundheitsmaßnahmen zu berücksichtigen sind, sowie Hilfsmittel und Rahmenwerke, die bei der Erfassung helfen.
Das Whitepaper steckt einen konzeptionellen Rahmen für den Vergleich des Nettomehrwerts der verschiedenen Arten von Automatisierung im Vergleich zum Status quo ab. Zu analytischen Zwecken kann der indirekte Nutzen einer Intervention unterschiedlich gewichtet werden (zum Beispiel, um Zeiteinsparungen von Klinikmitarbeitern im Vergleich zu Büromitarbeitern höher einzustufen).
Da das Automation Accelerator Programme zum NHS gehört, sind bei der Argumentation für mehr Automatisierung eine Reihe von Hürden zu überwinden, zum Beispiel müssen die Auswirkungen von „Daten aus dem wirklichen Leben“ (Real World Evidence, RWE), d. h. Patientendaten ohne medizinischen Bezug, die Ausrichtung des NHS auf das dreifache Ziel einer besseren Pflege mit höherer Qualität zu niedrigeren Kosten und die Nachhaltigkeit und Effizienz der Ressourcennutzung berücksichtigt werden.
Jede in Betracht gezogene Automatisierungsmaßnahme muss auch den Vorgaben des britischen National Institute for Health and Care Excellence (NICE) entsprechen. Das Institut verfügt über einen eigenen Rahmen für Evidenzstandards, der die klinische Wirksamkeit und den wirtschaftlichen Nutzen von Neuerungen sicherstellt.
Für den Fall konkurrierender Automatisierungsanwendungen stellt das Whitepaper außerdem ein neues, vom Team für Automatisierungsbeschleunigung geschaffenes Hilfsmittel vor. Das AVA-Tool (Automation Viability Assessment) berechnet anhand verschiedener Faktoren (z. B. Zeitersparnis, direkte oder indirekte gesundheitliche Auswirkungen der Automatisierung, Dauer der Automatisierung etc.) die technische Effizienz. AVA kann finanzielle Kennzahlen für die gesamte Lebensdauer einer Automatisierung prognostizieren, sodass sich der kurzfristige und der langfristige Nutzen leichter gegenüberstellen lassen.
Das AVA-Tool hilft bei der Evaluierung des potenziellen Nutzens von einigen der derzeit mehr als 3.000 HRM-Automatisierungsbeispiele beim NHS – und die folgende Zusammenfassung der wirtschaftlichen Analyse für drei dieser Beispiele zeigt einen Mehrwert auf, der von Hunderttausenden bis zu Millionen von Pfund reicht. Die Beispiele:
Intelligente Automatisierung kann einen wertvollen Beitrag zum Gesundheitswesen leisten, indem das Personal von sich wiederholenden, langweiligen Aufgaben freigestellt wird. Die vielen anderen Vorteile sind nicht annähernd so offensichtlich, sollten aber unbedingt erfasst werden – vor allem der menschliche Mehrwert, den die Automatisierung Tag für Tag mit sich bringt.
Automation Anywhere ist immer bestrebt, Technik für gute Zwecke einzusetzen. Es ist uns eine Ehre, Organisationen mit unserer intelligenten Automatisierung neue und andere Möglichkeiten des gemeinnützigen Wirkens zu eröffnen.
Neeti Mehta Shukla, Mitbegründerin des Unternehmens und Social Impact Officer, setzt sich dafür ein, Non-Profit-Organisationen zu unterstützen und schutzbedürftige gesellschaftliche Gruppen durch die Vermittlung von technischem Wissen zu fördern und Automatisierung weltweit für gute Zwecke einzusetzen.
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